Kunst, Kultur und Karten
Gemeinsam mit der Berliner Künstlerin Elma Riza nahmen Kinder zweier Fröbel-Horte eine künstlerische Vermessung Frankfurts (Oder) vor. Entstanden sind kreative Karten.
„Diesen Weg laufe ich immer in die Schule, und wenn man hier lang geht, kommt man zum Fluss!“, ruft ein Junge im Atelier. Auf einem großen weißen Tuch gestalten die Kinder aus dem Fröbel-Hort Fröbelsternchen einen gemeinsamen Stadtplan. Sie zeichnen und malen mit Tinte und Tusche und experimentieren, was passiert, wenn man Filzstift mit Wasser zerlaufen lässt. Zunächst bilden sich so viele Tümpel und Seen, aber auch Bäume erhalten später eine Tintenfleck-Krone auf dem Laken. Im Fröbel-Hort Oderpiraten werden dreidimensionale Pop-up-Karten aus Neonpapier konstruiert. Sie stehen für die Lieblingsorte der Kinder in Frankfurt (Oder) oder ihrer Fantasie: „Ich möchte, dass es hier Berge oder Palmen gibt!“, wünscht sich ein Mädchen und schneidet vorsichtig ihr Gemaltes aus.
Begleitet werden die Kinder von Elma Riza. Die Künstlerin französisch-tunesischer Herkunft lebt in Berlin und kommt für die Projektarbeit in den beiden Horten einmal pro Woche nach Frankfurt (Oder). „Ich biete den Kindern an, ihre Kreativität rund um verschiedene Materialien zu erforschen. Ich konzentriere mich auch auf Gemeinschaftsarbeiten und erforsche mit ihnen, wie jede und jeder von uns sich von anderen inspirieren lassen kann, um gemeinsam eine Vorstellungswelt zu schaffen“, so Elma Riza. Dieser Ansatz wird auch in der großen Tape-Art-Aktion im Hort Fröbelsternchen sichtbar. Etliche Meter der Schul- und Hortgemäuer wurden mit blauem und weißem Tape zu einer Outdoor-Stadtkarte. „Ein solch großes Kunstprojekt gab es hier noch nicht“, freut sich Jasmin Czekalla, Einrichtungsleitung im Hort Fröbelsternchen, die regelmäßig von neugierigen Passantinnen und Passanten auf die Tape-Art-Installation angesprochen wird. Sie überlegen im Hort-Atelier bereits, welches Motiv als nächstes kommen könnte.
Kunstort Hort: Hier sind alle Künstlerinnen und Künstler
Für die Kinder und die pädagogischen Fachkräfte war die Zusammenarbeit mit Elma Riza ein Gewinn und etwas ganz Besonderes. Die Kinder wurden mit einer international tätigen Künstlerin in der eigenen Stadt kreativ tätig. Auch die pädagogischen Fachkräfte profitierten von der Zusammenarbeit. Eingebunden ins praktische Tun mit den Kindern, nahmen sie aktiv und praxisorientiert neue Impulse auf. Die Motivation ist groß, auch neben der Zusammenarbeit mit Riza, künstlerisch mutig zu bleiben. Die Projekte mit der Künstlerin wurden durch die Fröbel-Fördermitgliedschaften ermöglicht. Im Herbst wird die Zusammenarbeit fortgesetzt – darauf freuen sich alle schon jetzt.